Mittwoch, 26. August 2015

1. OP Bericht: Beine außen

Halo meine Lieben,

lange war es sehr ruhig, ich habe mich nach meinem Urlaub auf die erste OP vorbereitet und ich möchte euch heute davon berichten:

Ich bin bereits am Sonntag, den 16.08.2015 von Leipzig nach Köln geflogen. Dort wurde ich von meinem Schwiegerpapa abgeholt und habe bei ihm und seiner Familie die Zeit bis zum OP Tag am Dienstag verbracht. Am Montag Abend kamen dann auch meine Eltern und am Dienstag, den 18.08 sind wir um 6 Uhr Richtung Köln gefahren, mein OP Termin ist um 07.30 und bei dem Berufsverkehr im Großraum Köln weiß man ja nie... 

In der Klinik angekommen musste ich mich von meinen Eltern verabschieden und bin in meinen Vorbereitungsraum gekommen. Zeitgleich mit mir kamen noch andere Frauen. In meinem Raum konnte ich mich einrichten und hatte auch die Zeit dazu, denn ich war als letzte dran. Zuerst kam Prof. Cornely in meine Raum und ich wurde "angemalt" Die Bereiche, die operiert werden sollten wurden mit schwarzem Edding gekennzeichnet und Fotos gemacht. Dann hieß es wieder warten.

Eine halbe stunde später kam ich das erste mal in den OP Raum. Ich wurde an ein EKG angeschlossen und mir wurde je ein Zugang auf den beiden Handrücken gelegt. Ab hier kann ich euch nur theoretisch Berichten, was passiert ist, denn der Dämmerschlaf war wie ein Hammer und ich war k. o. :D

Mir wurde eine Flüssigkeit in die Beine geleitet, die aus Kochsalzlösung und verschiedenen betäubenden Medikamenten bestand. Diese löst das Fett, so dass es sich später besser absaugen lässt. Irgendwie bin ich wohl auch selbständig wieder in meinen raum gekommen, weiß aber nicht wie :D  

Dann hieß es wieder warten, denn die Flüssigkeit muss einwirken. Leider habe ich in der Zeit trotz mehreren Decken erbärmlich gefroren, denn die Lösung hat natürlich nicht Körpertemperatur und die Kälte kommt von innen. Aber ich konnte mich mit lesen und ein bisschen facebook gut ablenken. Mein Erholungsraum lag direkt gegenüber von OP und ich habe relativ viel von der Aufwachphase der anderen mitbekommen, was äußerst belustigend war. 

Dann war ich endlich wieder dran. Und wieder war ich völlig ausgeknockt. Ich habe nichts mitbekommen, außer die Aufforderung mein Bein durchzustrecken. Und dann war ich auch schon wieder in meinem Raum und wach. Ich hatte keinerlei Schmerzen bis dahin. Dann kam die Schwester, hat meine Beine begutachtet und dann wurde ich gewickelt. Das heißt meine Beine wurden straff in  Bandagen gepackt und alles abgepolstert. Die OP Löcher, durch die die Kanüle eingeführt wurde bleiben nämlich offen, damit es von innen heraus heilen kann und die überschüssige (lymph-)Flüssigkeit ablaufen kann. Insgesamt waren es 4 Wunden je Oberschenkel und 2 je Unterschenkel, alle etwa 2-5 mm im Durchmesser. Noch während dem wickeln bekam ich Cola und Salzstangen für den Kreislauf. Es war circa 14 / 15 Uhr am Nachmittag und ich hatte 20 Stunden lang nicht gegessen und nur sehr sehr wenig getrunken. 

Meine Eltern waren in der Zwischenzeit wieder da (sie haben Köln unsicher gemacht) und ich bekam einen Begleitservice von der Praxis in das Malteser St. Hildegardis Krankenhaus  in mein Zimmer gebracht. Dort wartete schon eine der Frauen, die ich am morgen in der Praxis gesehen habe, sie wurde an den Armen operiert. In meinem Zimmer sollte ich dann erstmal essen und trinken. Getrunken habe ich, aber mein essen wollte einfach nicht kommen. Also bin ich wie ein junges Reh aufgehüpft und mit meinen Eltern langsam Richtung Schwesternzimmer gewackelt. Dort merkte ich, dass es meinem Kreislauf gar nicht gefallen hat, dass ich so fit bin. Also zurück ins Zimmer. Dort kam dann auch endlich mein essen und ich bekam keinen bissen runter! Die tollen Drogen... Medikamente... was auch immer ließen auf einmal nach zu wirken und mir war kotzübel. Also Fenster auf, Beine hoch und Augen zu. Es wurde besser, habe meine Eltern verabschiedet und erstmal ein Stündchen geschlafen. Um 17 Uhr (!!!) kam dann das Abendessen und von da an habe ich mich sehr gut mir Sabrina, meiner "Mitbewohnerin" für eine Nacht unterhalten und am Ende saßen wir auch mit unserem Nachbarzimmer  (jeweils 3. OP) zusammen und haben bis halb 12 Uhr Nachts ausgetauscht und gefachsimpelt. Wichtig ist: immer Beine hochlegen.

Die Nacht war dann ziemlich unruhig, weil ich nur auf dem Rücken liegen konnte, die Seiten meiner Beine taten einfach zu weh um sich zu rollen. Am Morgen gab es Frühstück und dann ging es wieder in die Praxis. Dort wurde ich ausgewickelt und die Wunden nochmal vom Professor beurteilt. Danach bekam ich  Lymphdrainage, die unheimlich gut getan hat. Die Löcher wurden mit dicken Kompressen /Binden abgedeckt, da ich tatsächlich auslief und dann wurde ich in meine Kompressionsstrumpfhose gesteckt. Diese muss ich in den ersten 7 Tagen 24 Stunden am Stück tragen. Außer zur  Lymphdrainage und zum duschen. 

Dann ging es ins auto und nach hause. Ich konnte auf der Rückbank meine Beine hoch legen und schlafend ging die Zeit gut rum. 

Seit dem lasse ich es langsam angehen, bekomme jeden Tag MLD und es geht mir jeden Tag besser von den Schmerzen und der Bewegungsfähigkeit her. 

So das war viel Text und jetzt höre ich auf. Wenn ihr noch Fragen habt, dann immer her damit!

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